ONETZ
Wo die Welt düster ist: Oberpfälzer Autor Rob Blackland im Interview
Rob Blackland sorgt für „Tot“ und „Elend“ – zumindest literarisch. Der 47-jährige Oberpfälzer hat mittlerweile zwei Romane vorgelegt, sein Stoff ist nichts für Zartbesaitete.
Bild: Rob Blackland. Interview mit Holger Stiegler (STG)
Wie der gebürtige Sulzbach-Rosenberger zu seinen Themen und zum Schreiben überhaupt gekommen ist, erzählt er im Interview mit der Kulturredaktion.
ONETZ: Eins vorweg: „Rob Blackland“ klingt nach einem Synonym und nicht ur-oberpfälzisch. Wie sind Sie darauf gekommen, was verbinden Sie damit?
Rob Blackland: Ich war gerade an der Arbeit zu meinem Erstlingswerk „Tot“, da überlegte ich zusammen mit meiner Lebensgefährtin, welches Pseudonym wohl am besten zu mir passt. Nun, Rob ist die Abkürzung zu meinem realen Vornamen, der war schon einmal sicher. Der Nachname sollte gut klingen und auch etwas zum Ausdruck bringen. Da die Geschichten, die ich schreibe, sehr düster und meist dystopisch sind, sollte der Name dies auch ausdrücken. Meine Lebensgefährtin kam dann auf Blackland und ich war davon sofort begeistert. Außerdem habe ich das Gefühl, dass sich der Name gut bei den Leuten einprägt und somit eine gewisse Neugierde auslöst.
ONETZ: Und wie sind Sie selber zum Schreiben gekommen?
Das Schreiben an sich hat mir schon als kleiner Junge gefallen. Schon in jungen Jahren hatte ich eine blühende Phantasie und brachte diese zu Papier. Aufsätze schrieb ich in der Schule sehr gern, besonders dann, wenn das Geschriebene fiktiv sein sollte. Ich hatte eine besondere Vorliebe für das Genre Horror. Womöglich wurde es mir in die Wiege gelegt? Was lag näher, als Geschichten zu erfinden und diese aufzuschreiben. Damals schon gab man mir die Rückmeldung, dass ich mit Worten gut umgehen kann. Dennoch war es immer nur ein Hobby, auch wenn ich es mir insgeheim in meinem Kopf wünschte, Schriftsteller zu sein, der die Menschen mit seinen Geschichten in andere Welten transferierte. Erst vor einigen Jahren habe ich dann richtig zu schreiben begonnen.
ONETZ: Die Titel „Tot“ und „Elend“ sowie die dazugehörigen Cover wirken sehr düster. Was fasziniert Sie daran?
Die Welt, in der wir leben, ist düster. So empfinde ich sie zumindest. Natürlich gibt es für jeden seine kleine schöne Welt, in der er sich zurückzieht und sich wohl fühlt. Allerdings passieren täglich irgendwo Dinge, die grauenvoller nicht sein können. Meist empfinden wir es so, dass alles weit weg von uns ist und dies uns nie einholen wird, dies hoffen wir zumindest. Doch es zeigt sich, dass die Gefahr, die überall lauert, immer deutlicher zu spüren ist. Man braucht sich nur umzuschauen und man bekommt es mit der Angst zu tun.
ONETZ: Das klingt nicht gerade optimistisch…
Ich selbst bin ein sehr pessimistisch eingestellter Mensch und sehe viele Sachen erst einmal negativ. Und da wir in einer sehr ungerechten Welt wohnen, kann ich einfach nicht anders und schreibe eben auch keine Geschichten von Glück und Zufriedenheit. Außerdem fasziniert mich schon immer das Genre Horror, in all seinen fiktiven Formen.
ONETZ: Können Sie kurz beschreiben, wie das „Grauen von seiner widerwärtigsten Seite“ aussieht, das auf den Protagonisten Rick wartet?
Rick hofft nach seinem Suizid auf Ruhe und Frieden nach dem Leben, das ihn so quält. Doch er erwacht in einer Welt, die schlimmer nicht sein kann. Er begegnet einem alten missgebildeten Mann, der ihn auf den Weg ins Ungewisse schickt. Es ist kein Leben nach dem Tod, es ist etwas ganz anderes. Rick wird mit Dingen konfrontiert, die in ihrer Form derart ungeheuerlich sind, ihn aber des Öfteren zurück in die Vergangenheit werfen. Bald fühlt er, dass der Tod eine Art Bestrafung ist, da das Leben zuvor voller Fehler und Ungereimtheiten war. Doch ob dies wirklich so ist, lässt ihn zweifeln, an sich selbst und allem anderem. Er wird hart auf die Probe gestellt ohne wirklich zu wissen warum, und er ist nicht der Einzige.
ONETZ: Gibt es schon weitere Projekte, die Sie in Angriff nehmen?
Auf jeden Fall. Im Moment schreibe ich an einer weiteren Geschichte, deren Titel mir selbst noch nicht bekannt ist. Doch es ist wieder dem Genre „Horror“ zuzuschreiben. Der Stoff geht mir auf jeden Fall nicht aus. Es gibt immer wieder Neues, von dem ich den Drang habe, es niederzuschreiben.
SEINE BÜCHER:
„Tot“, BoD, 323 Seiten, 11,99 Euro (ISBN: 978-1521138366)
„Elend“, 360 Seiten, 11,99 Euro